Fenster abdichten - Eine Anleitung zum selber machen

Wir zeigen dir, wie du deine Fenster effektiv abdichtest. So sparst du Energie, schützt den Rahmen vor Schimmelbildung und verbesserst dein Raumklima.

Fenster abdichten ist nicht nur eine Frage des Komforts. Es geht auch um Energieeffizienz sowie Schutz vor Feuchtigkeit und Lärm. Undichte Fenster können zu Schimmelbildung am Fensterrahmen führen und die Heizkosten in die Höhe treiben.

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Dieses Werkzeug brauchst du zum Fenster abdichten

Um Fenster richtig abzudichten, benötigst du natürlich passendes Werkzeug. Hier bekommst du eine Übersicht an Werkzeugen, die üblicherweise benötigt werden. Beachte, dass einiges nur nach Bedarf gebraucht wird, etwa zum Schließen von kleinen Löchern oder Nachjustieren der Fensterbeschläge.

  • Maßband
  • Spachtel
  • mildes Reinigungsmittel und Tuch
  • Cuttermesser oder Gehrungsschere
  • Silikonpistole samt Dichtungsmasse (nach Bedarf)
  • Schraubendreher oder Inbusschlüssel (nach Bedarf)

Gummi oder Schaumstoff: Wie dichtest du deine Fenster ab?

Fensterdichtungen an Holz- und Kunststofffenstern haben nur eine begrenzte Haltbarkeit. Das regelmäßige Öffnen und Schließen der Fenster, aber auch Temperaturschwankungen und UV-Strahlen schädigen die Dichtungen im Laufe der Zeit. Zwischen zehn und fünfzehn Jahre erfüllen sie im Durchschnitt ihre Funktion, ehe sie beginnen, undicht und spröde zu werden. Indem du die Dichtungen austauschst, verringert sich der Energieverbrauch, du vermeidest Zugluft und Feuchtigkeit.

Es gibt verschiedene Methoden, um Fenster abzudichten. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Schaumstoffbändern und Gummidichtungen. Dichtungsbänder aus Schaumstoff lassen sich einfach anbringen, sind aber sehr kurzlebig und eher als Übergangslösung zu betrachten. Dem gegenüber stehen Gummidichtungen. Diese sind zwar aufwendiger in der Anbringung, aber auch deutlich langlebiger.

Profitipp

Beachte, dass manche Fensterdichtungen eine spezielle Form haben, die genau in die entsprechende Nut im Fensterrahmen passt. Achte darauf, dass die neue Dichtung genau diese Eigenschaften aufweist.

Wann ist das Abdichten alter Fenster ratsam?

Undichte Fenster führen zu Wärmeverlusten und unangenehmer Zugluft. Das Abdichten von alten Fenstern kann die Situation deutlich verbessern. Allerdings ist langfristig gesehen der Austausch der Fenster die bessere Lösung, um eine hohe Energieeffizienz zu erreichen. Ist ein Fensteraustausch momentan nicht möglich, kannst du durch das Abdichten der undichten Fenster trotzdem zu einer spürbaren Verbesserung des Wohnkomforts beitragen.

So erkennst du undichte Fenster

Du fragst dich, welche Fenster wo genau undicht sind? Keine Sorge, das lässt sich kinderleicht herausfinden. Dafür gibt es verschiedene Tests, die sich schnell und einfach durchführen lassen. Führe den Kerzen- oder Papiertest am besten durch, wenn draußen gemäßigte Temperaturen herrschen. Dann sind sie am aussagekräftigsten.

1. Der Kerzentest

Schließe alle Fenster und Türen im Raum. Zünde eine Kerze an und führe sie langsam am Fensterrahmen entlang. Beginnt die Flamme zu flackern? Dann ist an dieser Stelle das Fenster undicht.

2. Der Papiertest

Hast du keine Kerze zur Hand, kann auch ein Blatt Papier weiterhelfen. Klemme das Papier in das Fenster ein und schließe es. Lässt sich das Papier nun einfach herausziehen? Auch das deutet auf eine undichte Stelle am Fenster hin. Wiederhole den Papiertest nach Bedarf auf unterschiedlicher Höhe des Fensterrahmens.

3. Die Sichtkontrolle

Natürlich kann bereits ein genauer Blick auf die Fensterdichtung Auskunft geben, ob diese erneuert werden sollte. Ist die Dichtung brüchig oder fühlt sich porös an? In diesem Fall wird sie nicht mehr zuverlässig abdichten und muss ausgetauscht werden.

So findest du die richtige Fensterdichtung

Bevor du die Fensterdichtungen erneuerst, benötigst du passende neue Dichtungen. Angesichts der Vielfalt an Profilen ist es gar nicht so einfach, die richtige Gummidichtung zu finden. Entferne daher jeweils ein Stück der Dichtung der betroffenen Fenster, um vergleichen und den passenden Dichtungstyp auswählen zu können. Bist du dir unsicher, solltest du eine Fachperson bei der Wahl um Unterstützung bitten.

TIPP: Bei älteren Fenstern kann es vorkommen, dass die Nuten ausgeweitet sind. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, eine etwas dickere Dichtung zu wählen, um eine optimale Abdichtung zu gewährleisten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Holz- und Kunststoff-Fenster abdichten

Mit dieser Anleitung solltest du in der Lage sein, die Fensterdichtungen deines Hauses erfolgreich auszutauschen und so für eine bessere Isolierung und weniger Zugluft zu sorgen.

Schritt 1

Alte Dichtungen entfernen

Trenne die alte Dichtung vorsichtig mit einem Cuttermesser durch. Ziehe die Gummidichtung aus dem Rahmen heraus. Hilf bei Bedarf vorsichtig nach, indem du mit einer Spachtel, einem Messer oder einem Schraubendreher die alte Dichtung aus dem Rahmen oder Flügel hebelst. Sei dabei behutsam, um den Rahmen nicht zu beschädigen. Entferne alle Reste der alten Dichtung vollständig.

Schritt 2

Nut reinigen

Reinige die Nut, in der die Dichtung sitzt, gründlich. Entferne Schmutz, Staub und eventuelle Klebereste.
Verwende ein feuchtes Tuch und ein mildes Reinigungsmittel. Klebereste lassen sich gut mit einem Schuss Spiritus entfernen. Lass die Nut danach vollständig trocknen.

Schritt 3

Neue Dichtung zuschneiden

Miss die Länge der Nut und schneide die neue Dichtung entsprechend zu. Es ist besser, die Dichtung etwas länger zu lassen, um sie am Ende genau anpassen zu können.
Schneide ein Dreieck von circa 1 cm bis 1,5 cm Breite und im 45-Grad-Winkel an den Ecken aus, um die Dichtung sauber um die Ecken führen zu können.

Schritt 4

Neue Dichtung anbringen

Starte in der oberen Mitte des Rahmens. Drücke die Dichtung fest in die Nut hinein. Achte darauf, dass die Gummidichtung gleichmäßig sitzt und keine Falten wirft. In den Ecken presst du die Enden der Dichtung fest aneinander.

→  Tipp: Bei manchen Dichtungen kann es hilfreich sein, sie leicht zu erwärmen (z.B. mit einem Haartrockner), um sie geschmeidiger zu machen. Das erleichtert das Einsetzen in die Nut.

Schritt 5

Neue Dichtung prüfen

Teste zum Schluss, ob sich das Fenster leicht schließen lässt und keine Lücken in der Dichtung entstehen. Durch die neuen Dichtungen kann es sein, dass das Fenster zunächst schwerer schließt als zuvor. In diesem Fall ist es wichtig, den Anpressdruck anzupassen.

Kleinere Lücken können mit Silikon oder Acryl aufgefüllt werden. Solltest du eine solche Dichtmasse verwenden, achte darauf, dass du sie gleichmäßig aufträgst und anschließend glättest.

Wichtig zu wissen

Wenn du ein Holzfenster streichen oder lackieren willst, solltest du darauf achten, dass nicht alle Dichtungen mit Farbe oder Lack verträglich sind. Wenn die Dichtungen am Lack haften, können jene Weichmacher langfristig die Dichtwirkung beeinträchtigen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Fenster abdichten

Kann ich Fenster auch im Winter abdichten?

Ja, du kannst Fenster auch im Winter abdichten. Es ist jedoch am besten, die Dichtungen bei gemäßigten Temperaturen auszutauschen. Bei kälterem Wetter können Klebstoffe und Materialien weniger gut haften und flexibel bleiben. Wenn du im Winter abdichtest, achte darauf, dass die Oberfläche trocken und sauber ist und verwende Materialien, die speziell für niedrige Temperaturen geeignet sind.

Wie erkenne ich, dass meine Fenster undicht sind?

Anzeichen für undichte Fenster sind Zugluft, sichtbare Risse oder Lücken im Rahmen, Kondenswasser zwischen den Scheiben, Schimmelbildung am Fensterrahmen, Lärmbelastung trotz geschlossenem Fenster oder auch ein höherer Energieverbrauch.

Wie oft sollten Fensterdichtungen überprüft und ausgetauscht werden?

Fensterdichtungen sollten regelmäßig überprüft werden, idealerweise einmal im Jahr vor Beginn der Heizperiode. Ein Austausch ist notwendig, wenn die Dichtungen beschädigt sind oder Anzeichen von Verschleiß wie Risse oder Aushärtung zeigen.

Kann ich Fenster selbst abdichten oder sollte ich einen Fachmann beauftragen?

Du kannst Fenster selbst abdichten, wenn du handwerklich geschickt bist und die richtigen Materialien verwendest. Bist du unsicher oder stößt auf größere Probleme, ist es ratsam, eine Fachperson zu beauftragen. Ein Profi kann sicherstellen, dass die Dichtung korrekt und dauerhaft angebracht wird, was langfristig Kosten und Energie spart.

Kann das Abdichten von Fenstern auch Schimmelbildung verhindern?

Ja, das Abdichten von Fenstern kann dazu beitragen, Schimmelbildung zu verhindern, indem es das Eindringen von Feuchtigkeit reduziert und für eine bessere Isolierung sorgt.

Was sollte ich tun, wenn ich nach dem Abdichten der Fenster immer noch Zugluft spüre?

Wenn nach dem Abdichten immer noch Zugluft spürbar ist, überprüfe alle Dichtungen auf ihren korrekten Sitz und eventuelle Lücken. Es könnte auch sein, dass es andere undichte Stellen im Haus gibt, wie Türen oder unisolierte Wände. Hilfreich ist es, den Anpressdruck des Fensters zu überprüfen. Wie dies gelingt zeigen wir hier: Fenster einstellen